Commit to Connect 2050: Zielbild erneuerbare Energiewirtschaft Ostdeutschland
Mit „Commit to Connect 2050“ haben 14 ostdeutsche Unternehmen der Energiewirtschaft, darunter MITNETZ GAS, gemeinsam ein Zielbild für das erneuerbare Energiesystem in den neuen Bundesländern erstellt.
Die Studie zeigt, dass es unter realen Bedingungen möglich sein kann, ein vollständig erneuerbares und versorgungssicheres Energiesystem kosteneffizient zu errichten und zu betreiben. Dafür muss die Energiewende vor allem gesamtheitlich und technologieoffen umgesetzt werden. Außerdem unterstreicht die Studie die Bedeutung einer echten Sektorenintegration mittels Infrastrukturen für Strom, Wasserstoff und Methan.
Regionaler Ansatz macht Energieflüsse sichtbar
„Wir beobachten seit einiger Zeit, wie die Energiewende umgesetzt wird. Dabei haben wir festgestellt, dass häufig die Entwicklung eines einzelnen Energieträgers im Vordergrund steht“, so die Projektpartner. „Was wir brauchen, ist jedoch eine sektorenübergreifende Perspektive und Vernetzung. Darum haben wir Commit to Connect 2050 ins Leben gerufen.“ Das Projekt wurde gemeinschaftlich durch die Partnerunternehmen erarbeitet, die unterschiedliche Sparten und Wertschöpfungsstufen repräsentieren: Netze auf Verteil- und Fernleitungsebene, Energieerzeugung sowie -speicher.
Der Studienautor WECOM berechnete das Zielbild frei von Szenarien, ergebnis- und technologieoffen. Erfüllt werden mussten die Prämissen Versorgungssicherheit, Dekarbonisierung und minimale Kosten.
Dr. Adolf Schweer, technischer Geschäftsführer von MITNETZ GAS, fasst die Motivation für eine Teilnahme des Unternehmens zusammen: „Die Studie Commit to Connect 2050 blickt sehr weit in die Zukunft. Sie zeigt Entwicklungsszenarien auf, die der ostdeutsche Gassektor in einem Zeitraum der kommenden 30 Jahre nehmen könnte. Als einer der größten regionalen Verteilnetzbetreiber in Ostdeutschland war es für uns wichtig, an der Studie mitzuarbeiten, um strategische Überlegungen für die Weiterentwicklung unserer Netze und Geschäftsfelder abzuleiten. Wir sind uns im Klaren, dass die in der Studie beschriebenen Ergebnisse zwar wichtige Impulse liefern, wir aufgrund des langen Zeitraumes aber nicht davon ausgehen können, diese Ergebnisse im Jahr 2050 zwingend wie heute beschrieben wiederzufinden. Dennoch erlauben uns einige Punkte der Studie Rückschlüsse auf unsere künftige Ausrichtung als Gasverteilnetzbetreiber.“
Technologieoffenheit und Wasserstoff als Schlüssel für eine kostenoptimale Dekarbonisierung
Die Ergebnisse von Commit to Connect 2050 zeigen, dass ein dekarbonisiertes Energiesystem für Ostdeutschland vergleichbare Kosten gegenüber denen des heutigen realen Energiesystems verursachen würde. Es koste pro Jahr in absoluten Zahlen mit ca. 53 Mrd. Euro nur wenig mehr als heute mit ca. 50 Mrd. Euro, geht aus der Modellierung hervor. Voraussetzung ist dabei ein technologieoffener Ansatz in allen Sektoren.
Das Zielbild benötigt für ein Energiesystem, das zu 100 Prozent auf erneuerbaren Energien beruht, zu heute vergleichbare Flächen zur Energiegewinnung. Damit das System Ostdeutschland, das sich im Modellversuch selbst mit Energie versorgt, funktioniert, wird vor allem Wasserstoff für den überregionalen Energietransport eingesetzt. Spannend sind auch die Ergebnisse in den Verbrauchssektoren: Im Mobilitätssektor ist kein Antriebsstrang dem anderen überlegen. In der Raumwärme setzen sich neben Fernwärme, für Ballungsgebiete, vor allem innovative Gastechnologien durch. In der Prozesswärme gibt es einen Umbau in Richtung Wasserstoff und Strom zu Lasten von Methan.
Weitere Informationen zum Download
> Factsheet
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> Endbericht WECOM